
Voller Einsatz vor Rekordkulisse – Ein gelungener Abschied
Am 11. Mai 2025 bestritt Aleš Pajovič sein letztes Spiel als Teamchef der österreichischen Handball-Nationalmannschaft. Vor einer Rekordkulisse von über 3.100 Fans im Raiffeisen Sportpark Graz sicherte sich Österreich mit einem Sieg gegen die Schweiz das direkte EM-Ticket für 2026. Ein Unentschieden gegen das Team von Schweizer Handballlegende Andy Schmid hätte gereicht, aber die Mannschaft wollte mit einem Sieg und einem emotionalen Abschied für ihren Trainer auftrumpfen (Entstand: 34:33).
Ein Team das zusammengewachsen ist wie kein anderes
Lukas Hutecek fand die richtigen Worte nach dem emotionalen Spiel: „Ich bin so stolz auf die Mannschaft. Was wir da seit einigen Jahren leisten, ist ein Wahnsinn.“
Es war nicht nur der Sieg gegen die Schweiz, der den Erfolg der letzten Jahre zusammenfasste, sondern auch das Gefühl, dass diese Mannschaft in der Ära Pajovič mehr wurde als nur ein Team. Unter seiner Leitung wuchs eine Einheit heran, die sich sowohl auf als auch abseits des Spielfeldes unterstützte. Pajovič verstand es, aus talentierten Einzelspielern eine geschlossene Einheit zu formen, deren Teamleistung weit über das individuelle Können jedes Einzelnen hinausging.
„Pajo war besonders, ich hab ihm sehr viel zu verdanken. Er geht seinen Weg und die Mannschaft wird das auch tun. Aleš Pajovič wird immer ein Teil dieses Teams sein“, sagte Hutecek. Ein klares Zeichen dafür, dass der Einfluss des Teamchefs auch nach seiner aktiven Zeit spürbar bleiben wird.

Eine Ära geht zu Ende – Pajovič und die Handballeuphorie
Während seiner Zeit als Teamchef hat Pajovič nicht nur sportlich Maßstäbe gesetzt. Er brachte den österreichischen Handball auf ein neues Level – und löste eine Euphorie aus, die das Land noch lange begleiten wird. Pajovič schaffte es, nicht nur durch seine fachliche Expertise zu glänzen, sondern vor allem durch seine menschliche Art. Der österreichische Teamchef hinterlässt nicht nur historische Erfolge, sondern eine Mannschaft mit viel Potential, die mehr geworden ist als ein bloßer Zusammenschluss an Einzelspielern. Es hatte sich eine Freundschaftsgruppe gebildet, die ganz Österreich in den Handballbann zog.
Als die ersten Töne von „I am from Austria“ im Grazer Sportpark erklangen, war Pajovič nicht nur ein Trainer, er war ein Symbol für den Erfolg des Teams und den Höhepunkt einer Entwicklung, von der man in Österreich davor nur träumen konnte. Er coachte sein Team bravourös durch die EM-Quali, erkämpfte ein Unentschieden gegen die Handballnation Deutschland und im November gegen die Schweiz. Nun gelang ihm und seiner Truppe je ein Sieg gegen die Türkei und die Schweiz und sie konnten so das EM-Ticket erfolgreich lösen. Pajovič ermöglichte seinen Österreichern damit die Teilnahme an der Handball EURO 2026 und ebnete den Weg für viele weitere unvergessliche Partien.
I surrender myself – ein Gänsehautmoment
„Das ist wirklich das beste Team. Ich freue mich sehr, dass ich ein Teil davon sein durfte. Das, was wir haben, wird immer bleiben“, sagte Pajovič mit sichtlicher Emotion, bevor er sich, Arm in Arm mit Sebastian Frimmel, Lukas Hutecek und der gesamten Mannschaft von der gemeinsamen Zeit verabschiedete. Unter den Klängen von „I Surrender“, der inoffiziellen Teamhymne, genoß Pajovič seine letzten Momente auf der Platte als Teamchef des österreichischen Nationalteams. Es war ein Gänsehautmoment, der für immer in die Erinnerungen der Spieler und die von Pajo selbst eingehen wird – ein symbolischer Abschied, der zugleich das Ende einer Ära und den Höhepunkt einer einmaligen Reise darstellte.
Arm in Arm mit seinen Spielern, die ihn als Trainer und Mensch gleichermaßen schätzten, zeigte Pajovič noch einmal, was in diesen Jahren gewachsen war: mehr als ein erfolgreiches Handballteam. Es war eine echt Freundschaft, die durch Vertrauen und gegenseitige Unterstützung zusammenwuchs. In diesem Moment, als er mit seiner Mannschaft vereint auf der Platte stand wurde klar, dass Pajovič nicht nur als Trainer untrennbar mit dieser Mannschaft verbunden war, sondern auch als Mensch und Mentor – ein Teil dieser Handball-Familie, der nie ganz verschwinden wird.

Der Blick nach vorne
Der Abschied von Aleš Pajovič ist ein Abschied von einem außergewöhnlichen Teamchef, aber auch ein neuer Anfang. Österreichs Handball-Team wird weiterhin auf den Fundamenten aufbauen, die Pajovič gelegt hat. Die Mannschaft hat nicht nur sportlich dazugewonnen, sondern vor allem auch als Gemeinschaft, als „Handball-Familie“. Und auch wenn Pajovič nun nicht mehr an der Seitenlinie steht, bleibt sein Einfluss und seine Philosophie ein wichtiger Bestandteil des Teams.
Aleš Pajovič hatte bereits Anfang des Jahres einen Trainervertrag beim deutschen Topverein SG Flensburg-Handewitt unterschrieben und sein Amt dort auch schon ausgeübt. Bis 2027 wird er auch die deutsche Liga nicht nur mit seiner 7:6 Spieltaktik prägen, sondern vor allem mit seiner einzigartigen, sympathischen Art und seinem außergewöhnlichen Gespür für Taktik und Teamdynamik.
Iker Romero, der spanische Handballsuperstar, wird ab der kommenden Saison die Erfolgstruppe übernehmen. Ein würdiger Nachfolger, der in Interviews auch seine Begeisterung für den starken Zusammenhalt und den einzigartigen Teamspirit der Mannschaft zum Ausdruck brachte.
