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  • Neue Hanballregeln – IHF Anpassungen:  Gezielte Anpassungen & klarere Sprache

    Neue Hanballregeln – IHF Anpassungen: Gezielte Anpassungen & klarere Sprache

    Mit 1. Juli 2025 trat Anfang dieser Woche, eine überarbeitete Fassung des internationalen Handballregelwerks in Kraft. Die Regelreform wurde vom Weltverband (International Handball Federation -IHF) beschlossen und gilt für alle Mitgliedsverbände – damit auch für den Österreichischen Handballbund (ÖHB) sowie für sämtliche Bewerbe unter seiner Zuständigkeit, einschließlich der Handball Liga Austria (HLA) und der Women Handball Austria (WHA). Die Änderungen betreffen sowohl einzelne Regelinhalte als auch die sprachliche Fassung zahlreicher Bestimmungen. Ziel ist ein insgesamt verständlicheres, einheitlicheres und praxistauglicheres Regelwerk für Spieler:innen, Schiedsrichter:innen und Trainer:innen.

    Schwerpunkt auf sprachlicher Präzisierung

    Ein großer Teil der Reform besteht aus stilistischen Änderungen. Viele Paragraphen wurden sprachlich neu gefasst, ohne inhaltlich verändert zu werden. Dabei wurde vor allem auf kürzere, eindeutigere Formulierungen und eine logische Struktur geachtet. Begriffe wie „im Spiel“ wurden präzise definiert, sodass klar ist, in welchen Momenten bestimmte Regelungen Anwendung finden. Solche redaktionellen Korrekturen mögen auf den ersten Blick unspektakulär wirken, verbessern jedoch die Verständlichkeit und reduzieren kritische Auslegungsspielräume – ein entscheidender Schritt für eine konsistente Regelauslegung im Spielalltag.

    Inhaltliche Änderungen mit Relevanz für die Spielpraxis

    Neben sprachlichen Anpassungen enthält das neue Regelwerk auch konkrete Änderungen, die sich unmittelbar auf den Spielbetrieb auswirken:

    1. Schrittregel und Nullschritt-Situation wird präzisiert
    Wird der Ball im Sprung gefangen – etwa nach einem Pass oder einem Dribbling – zählt das gleichzeitige Aufkommen beider Füße nicht als Schritt. Erst ab der darauffolgenden Bewegung beginnt die Zählung. Diese Regelung stellt klar, wie die sogenannte „Nullschritt-Situation“ zu bewerten ist, und sorgt für einheitlichere Entscheidungen bei schnellen Bewegungen im Angriff (Regel 7 Abs 3). Die Schrittahnung bleibt dennoch in der Praxis, geschuldet durch die Schnelligkeit des Spiels, eine knifflige Situation für Schiedsrichter:innen.

    2. Neuer Umgang mit Kopftreffern – keine sofortige Rote Karte
    Bislang führte ein Kopftreffer beim Siebenmeter automatisch zur Disqualifikation des Werfers. Diese Praxis wird nun angepasst: Trifft ein Wurf den Torhüter direkt am Kopf, ohne dass sich dieser aktiv in die Richtung des Balles bewegt, wird dies ab sofort mit einer Zweiminutenstrafe sanktioniert – nicht mehr mit der roten Karte (Regel  8 Abs 8 lit. d).
    Auch bei direkten Freiwürfen nach Ablauf der Spielzeit wird ein Kopftreffer nicht mehr automatisch mit der Disqualifikation geahndet, sondern ebenfalls mit einer Zeitstrafe (Regel  8 Abs 8 lit. e).

    3. Neue Zeitstrafe für Offizielle bei unbeabsichtigtem Eingriff
    Regel  8 wurde zudem um eine Form unsportlichen Verhaltens erweitert: Kommt es dazu, dass ein Offizieller – etwa beim Coaching an der Seitenlinie – versehentlich ins Spielgeschehen eingreift, etwa durch Berühren des Balls oder eines Spielers, kann dies künftig mit einer Zweiminutenstrafe belegt werden (Regel  8 Abs 8 lit. j). Entscheidend ist dabei, dass der Eingriff unbeabsichtigt erfolgt. Bei einem absichtlichen Eingreifen droht hingegen weiterhin eine Disqualifikation samt schriftlichem Bericht (rot-blaue Karte gemäß Regel  8 Abs 10 lit. b).

    4. Erweiterung der Kadergröße
    Regel 4 Absatz 1 sieht die Erweiterung der Kadergröße von 14 auf 16 Spieler vor. Teams dürfen demnach künftig bis zu 16 Spieler:innen sowie bis zu fünf Offizielle (vormals vier – Regel 4 Abs 2), etwa Mannschaftsbetreuer, Physios und Co-Trainer in den Spielbericht eintragen. Diese Änderung bringt mehr Flexibilität für Trainer:innen – insbesondere bei Turnieren, in Wochen mit hoher Belastung oder im Nachwuchsbereich.

    Geltung in Österreich: Warum die neuen Regeln auch in der HLA/WHA Anwendung finden

    Die neuen Bestimmungen traten weltweit mit 1. Juli 2025 in Kraft und gelten für alle Nationalverbände, die Mitglied der IHF sind – darunter auch der Österreichische Handballbund (ÖHB). Das IHF-Regelwerk ist für den ÖHB verbindlich und wird in der Regel ohne inhaltliche Abweichung übernommen. Grundsätzlich können die nationalen Verbände auch noch partielle Änderungen für den nationalen Spielbetrieb vorsehen – ob dies seitens des ÖHBs geschieht, bleibt abzuwarten. Von einer solchen Adaptierung ist allerdings nicht auszugehen.

    Auch auf Ebene der Handball Liga Austria (HLA) – sowie der WHA (Women’s Handball Austria) – ist die Lage eindeutig: Die geltenden Durchführungsbestimmungen verweisen ausdrücklich auf die jeweils aktuelle Fassung des IHF-Regelwerks. Damit gelten die Änderungen automatisch für alle Bewerbe der HLA und WHA.

    Ein Regelupdate mit Augenzwinkern

    © Uros Hocevar / kolektiff

    Zwischen all den taktischen und strukturellen Neuerungen findet sich auch eine Passage, die insbesondere im Damenbereich für ein Schmunzeln sorgen dürfte – und doch ganz offiziell ins Regelwerk aufgenommen wurde: „Objekte, die zu Schnitten oder Schürfwunden führen können, sind nicht erlaubt (Fingernägel müssen geschnitten sein)“ (Regel 4 Absatz 9). Gemeint sind damit unter anderem lange oder künstlich verlängerte Nägel.

    Bei der monatlichen Maniküre muss also künftig auch auf regelkonforme Kürze geachtet werden – zumindest, wenn der nächste Einsatz nicht auf der Bank enden soll.
    Ob allerdings sorgfältig gefeilte Nägel dieselbe Gefahr darstellen wie ungeschnittene, bleibt weiterhin Auslegungssache. Auch die tatsächliche Länge wird nicht klar festgehalten – geschnitten ist ja nicht gleich geschnitten. Nicht bei allen Regelpassagen wurde der Interpretationsspielraum also so eindeutig reduziert, wie es zunächst scheint.
    (Disclaimer: Dieser Absatz ist mit einem Schmunzeln zu lesen.)

    Fazit

    Mit der Reform des IHF-Regelwerks wird nicht nur der Wortlaut verbessert, sondern auch die Anwendung in der Praxis erleichtert. Klarere Begriffe, eine einheitlichere Sprache und gezielte inhaltliche Korrekturen sollen dazu beitragen, dass Handball fairer, transparenter und besser steuerbar wird – sowohl auf internationaler Ebene als auch in den nationalen Ligen.

  • Struktur, Leistung, Perspektive – Österreichs U21 überzeugt auf ganzer Linie und fährt Top-Platzierung ein

    Struktur, Leistung, Perspektive – Österreichs U21 überzeugt auf ganzer Linie und fährt Top-Platzierung ein

    © IHF

    Noch nie zuvor gelang einem österreichischen Junioren-Männer-Nationalteam der Sprung unter die Top 11 bei einer Weltmeisterschaft. Bis jetzt. Der Jahrgang 2004 hat Historisches geleistet, sichert sich Platz 11– und das nicht durch Zufall, sondern dank einer bemerkenswerten Entwicklung, Spielkultur und Leidenschaft. Die U21 Weltmeisterschaft in Polen wurde zur Visitenkarte einer neuen Generation die ein Zeichen für den nationalen Handball setzt und beweist, dass im österreichischen Handball viel Potenzial schlummert.

    Ein Turnier mit starker Linie

    Bereits die Vorrunde verlief beeindruckend. Österreich blieb ungeschlagen und setzte mit dem Sieg gegen Ungarn ein erstes sportliches Ausrufezeichen. Der knappe Erfolg gegen die traditionell stark besetzte Nachwuchsauswahl der Handballnation war weniger überraschend als verdient – das Spiel war ausgeglichen, aber Österreich fand Lösungen in Drucksituationen.

    Auch in der Hauptrunde blieb man konkurrenzfähig. Gegen Norwegen – regelmäßig unter den Top 10 bei Großturnieren – gelang ein Remis. Gegen Slowenien setzte es die einzige Niederlage in dieser Turnierphase – ebenfalls knapp mit 27:28. Und selbst gegen Frankreich, als der Einzug ins Viertelfinale bereits außer Reichweite war, verlor man mit lediglich drei Treffern Differenz.

    Dass die Mannschaft auch nach dem verpassten Viertelfinale konzentriert blieb, unterstreicht den Charakter dieses Jahrgangs – und ist ein positives Signal für die Perspektive der Spieler auf dem Weg in den Erwachsenenbereich sowie für den gesamten österreichischen Handball.

    Krönender Abschluss gegen Kroatien

    Im Spiel um Rang 11 wartete mit Kroatien eine weitere Handball-Großmacht, die regelmäßig bei internationalen Turnieren um Medaillen kämpft. Doch Österreich präsentierte sich erneut diszipliniert, mutig und entschlossen– und krönte sich mit einem überzeugenden 30:26-Erfolg nicht nur zum Sieger des Platzierungsspiels, sondern schrieb auch Geschichte: Noch nie zuvor belegte ein österreichisches Team bei einer Junioren WM eine bessere Platzierung.
    Der Jahrgang rund um Clemens Möstl, Mats Rudnicki und Gabriel Kofler bewies eindrucksvoll, dass er nicht nur mit der Weltspitze mithalten kann – sondern sie auch schlagen kann. Gegen große Namen des internationalen Handballs setzte sich das Team durch, glänzte mit individueller Klasse und kollektivem Willen – und verschaffte dem rot-weiß-roten Handball-Nachwuchs ein völlig neues Standing auf der internationalen Bühne.

    © IHF Gabriel Kofler glänzt im Turnier durch hohe Spielintelligenz und Dynamik.

    Besonders hervorstach in diesem Spiel Torhüter Leon Bergmann, der mit beeindruckenden 20 Paraden zum unübersehbaren Matchwinner avancierte. Ob aus dem Rückraum, vom Kreis oder bei schnellen Gegenstößen – Bergmann war zur Stelle, strahlte Sicherheit aus und brachte die kroatischen Werfer zur Verzweiflung. Seine Leistung war nicht nur in diesem Spiel überragend: Mit der besten Paradenquote des gesamten Turniers unterstrich er seinen Status als einer der herausragendsten Keeper der Nachwuchswelt.

    Doch der historische Erfolg war mehr als nur ein individueller Glanzmoment – er war das Ergebnis einer geschlossenen, reifen Teamleistung: Die Abwehr arbeitete konsequent und kompakt, im Angriff überzeugten die Österreicher mit klaren Strukturen, guter Entscheidungsfindung und hohem Tempo. Unnötige Fehler wurden weitgehend vermieden, was die Grundlage für diesen Sieg gegen eine etablierte Handballnation bildete.

    © IHF Clemens Möstl und Mats Rudnicki agieren geschlossen in der österreichischen Defensive.

    Österreichs Nachwuchs sendet ein deutliches Signal

    Auch wenn nicht jede Phase dieses Turniers fehlerfrei verlief – kleinere technische Ungenauigkeiten, überhastete Abschlüsse oder einzelne emotionale Reaktionen ließen das Spiel phasenweise unnötig eng werden –, bleibt der Gesamteindruck eindeutig: Diese Mannschaft hat nicht nur mitgehalten, sondern überzeugt. Mit ihrer Spielanlage, ihrer mentalen Haltung und dem sichtbaren Zusammenhalt hat sie gezeigt, dass sie mehr ist als eine talentierte Altersgruppe: Sie steht für einen neuen Anspruch.

    Für den österreichischen Handball ist dieses Turnier deshalb mehr als nur ein Achtungserfolg. Es liefert konkrete Erkenntnisse, die weit über das Abschneiden hinausreichen. Die Entwicklung der Spieler, ihre physische Präsenz, ihre taktische Reife und ihr Selbstverständnis im Umgang mit Drucksituationen zeigen: Es ist möglich, auf internationalem Niveau konkurrenzfähig zu sein – wenn man Ausbildungsqualität mit Vertrauen, Spielpraxis und klaren Entwicklungswegen verbindet.

    Jetzt gilt es, diese Dynamik zu nutzen. Der Weg, der in der Nachwuchsarbeit in den letzten Jahren beschritten wurde, darf nicht nur bestätigt, sondern muss gezielt weiterentwickelt werden. Es braucht vermutlich keine radikalen Umbrüche, sondern ein klares Bekenntnis zur kontinuierlichen Weiterarbeit und zur Förderung jener Generation, die hier mehr als ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt hat. Dieses Turnier war kein Endpunkt – sondern ein Anfang.

  • EM 2026: Diese Top-Teams könnten Österreich erwarten

    EM 2026: Diese Top-Teams könnten Österreich erwarten

    Österreich könnte wiedermal auf Topnationen wie Frankreich, Kroatien & CO treffen ©IHF / Eva Manhart / kolektiff

    Herning (Gruppen A und B)
    Oslo (Gruppen C und D)
    Malmö (Gruppe E)
    Kristianstad (Gruppe F)

    Herning

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    Handball Europameisterschaft 2026

  • HLA MEISTERLIGA Viertelfinale: Überblick über den ersten Spieltag

    HLA MEISTERLIGA Viertelfinale: Überblick über den ersten Spieltag

    Handball UHK Krems

    Foto: Roman Grötz

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    Über Handball Mission Media

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